1. Vorwort

Der AKS Esslingen ist ein offenes, unabhängiges und parteipolitisch neutrales Forum für Fachkräfte, Forschende, Lehrende und Studierende der Sozialen Arbeit. Im Mittelpunkt steht vor dem Hintergrund historischer und aktueller gesellschaftlicher und (sozial)politischer Entwicklungen die Auseinandersetzung mit hegemonialen Diskursen, neosozialen und ökonomischen Zumutungen und fachlich-wissenschaftlichen Herausforderungen. Wir wollen Prozesse und Mechanismen sozialer Benachteiligung und Ausschließung in der Gesellschaft und im Hilfesystem thematisieren sowie Widersprüchlichkeiten und Machtverhältnisse analytisch in den Blick nehmen. Ziel ist es, das kritische, fachpolitische, reflexive und solidarische Potenzial der Sozialen Arbeit zu entfalten und voranzubringen – auch mit öffentlicher Artikulation. Dafür möchte der AKS Esslingen allen Interessierten eine demokratische Plattform bieten, um Themen einzubringen, Fragen zu stellen und an sozialer Gestaltung mitzuwirken.

2. Format und Teilnahme

Der Arbeitskreis kann als offenes Forum von allen Menschen besucht werden, die die Werte und Leitsätze unter 3. anerkennen. Die Teilnahme ist freiwillig und kann jederzeit beendet werden; es gibt keine »Mitgliedschaft«. Entscheidungen werden demokratisch und mehrheitlich getroffen. Abstimmungsberechtigt sind alle Anwesenden, die mindestens drei Mal in den vorangegangenen zwölf Monaten die Sitzungen des AKS besucht haben. Von den Sitzungen werden Protokolle erstellt. Der AKS Esslingen fühlt sich der Fakultät »Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege« der Hochschule Esslingen verbunden, ist aber kein Organ derselben.

3. Werte und Leitsätze

Mit der Nutzung von Räumen und Ressourcen der Hochschule Esslingen anerkennt der AKS die Werte in deren Leitbild, insbesondere »Benachteiligungen aller Art aktiv entgegen« zu wirken und in »ökologischer, ökonomischer und sozialer Verantwortung« zu handeln.[1] Darüber hinaus werden im AKS rassistische, nationalistische, antisemitische und sexistische Äußerungen und Haltungen nicht geduldet.

Der AKS Esslingen …

ist parteipolitisch neutral.

fördert eine kritisch-reflexive Grundhaltung.

streitet für die Vielfalt der Sichtweisen und Meinungen.

achtet die Menschenrechte und die demokratische Grundordnung.

positioniert sich zu fach- und professionspolitischen Themen.

thematisiert Diskriminierungs- und Ausgrenzungsprozesse.

unterstützt das Zusammenwirken von Wissenschaft und Praxis.

setzt sich für Solidarität und sozialen Zusammenhalt ein.

bekennt sich zu den berufsethischen Prinzipien des DBSH [2].

4. Ziele und Perspektiven

Entlang der Werte und Leitsätze verfolgt der AKS fach-, professions- und gesellschaftspolitische Ziele. Mit diesen Zielen verbunden sind aber auch vielfältige und teils widersprüchliche Perspektiven auf aktuelle Situationen und künftige Veränderungsbedarfe. Vieles muss erst in den Bereich des Sagbaren gerückt werden, um Veränderungen zu ermöglichen, zum Beispiel:

– Thematisierung gesellschaftlicher Widersprüche

– Gegenöffentlichkeit zum Mainstream Sozialer Arbeit

– Diskussion struktureller Zusammenhänge (Macht- und Herrschaftsstrukturen)

– Orientierung an Prinzipien von Solidarität, Emanzipation und Aufklärung

– Reflexion der Praxis Sozialer Arbeit und ihrer Rahmenbedingungen

– Anregung von Diskursen und Einsatz für alternative Praxen

5. Arbeitsweisen und Aktionen

Der AKS Esslingen will nicht nur diskutieren, sondern auch aktivieren und aktiv sein. Daher suchen wir immer Interessierte aus der Praxis der Sozialen Arbeit und über die Fakultät »Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege« der Hochschule Esslingen Anschluss an die Lehre und Forschung. Die Aktivitäten sollen Folgendes umfassen:

Internetpräsenz als Plattform für den Austausch: https://aks-es.de

Monatliche Treffen an der Hochschule Esslingen

Vernetzung von Personen und Institutionen der Sozialen Arbeit

Veranstaltungen: Fachtage, Vorträge, Beteiligung an Seminaren

Positionspapiere, Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit

6. Schluss

Die Arbeit des AKS Esslingen dient der kritischen Reflexion von Theorie und Praxis und deren Verhältnis zueinander. Da ist vieles ungeklärt: Was wissen wir, warum wissen wir das und was können wir damit unter den konkreten Bedingungen der Praxis anfangen? Wie können wir aktuelle und bekannte theoretische Grundlagen für die Praxis fruchtbar machen? Welche sind die Ursachen sozialer Probleme und wie können diese genauer bestimmt werden? Welche sind die Rahmenbedingungen Sozialer Arbeit und wer sind die politischen Adressaten, um etwas zu verändern? Und: Wer benennt das heutzutage? Wo ist der Auftrag, die Resonanz? Fragen über Fragen.

Jeder Mensch, der Interesse an diesen oder weiteren Fragen zeigt, ist herzlich willkommen im AKS Esslingen.

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/zusammengefasst durch Karl

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Quellen:
[1] https://www.hs-esslingen.de/hochschule/profil/leitbild.html

[2] vgl. DBSH – Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V.: Berufsethik des DBSH. Ethik und Werte. In: Forum Sozial. Die berufliche Soziale Arbeit, 4/2014, S.33-34. https://www.dbsh.de/fileadmin/downloads/DBSH-Berufsethik-2015-02-08.pdf; 18.10.2017.

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Auch hier als PDF: PDF: AKS-ES_Selbstverständnis_A4